Herr Bonhomme und die Brandstifter

Die Wahrheit ist manchmal die beste Tarnung. Das wissen auch die beiden Männer, die sich auf dem Dachboden von Monsieur Bonhomme niederlassen. Bonhomme ist sich sicher, dass sie nur Schutz suchen, obwohl die Benzinkanister, die Zündschnur und der Zünder ihm beweisen, dass Brandstifter am Werk sind. Auf keinen Fall will Bonhomme als humorloser und herzloser Spießer dastehen! Schließlich reicht er ihnen die Streichhölzer für die finale Explosion! Max Frischs "Herr Bonhomme und die Brandstifter" ist sowohl eine absurde Komödie als auch eine politische Parabel und regt zum Nachdenken und Lachen an.

In der Lokalzeitung werden Warnungen vor bösartigen Brandstiftern veröffentlicht. Théodore Bonhomme, ein wohlhabender Hersteller von Haarwasser, gewährt zwei Hausierern dennoch Unterkunft auf seinem Dachboden. Das liegt daran, dass er sich privat gerne als Philanthrop sieht, der keine Klassenunterschiede macht und kein humorloser Spießer ist. Trotz der Absichten, die die beiden Männer ohne die geringste Verstellung zur Schau stellen, lacht Bonhomme über die Benzinfässer, die sich auf seinem Dachboden stapeln, und weigert sich strikt, die Wahrheit, die er vor Augen hat, anzuerkennen. Er ist bis zum Schluss davon überzeugt, dass er die Situation unter Kontrolle hat, und um sich bei den Brandstiftern einzuschmeicheln, gibt er ihnen sogar die Streichhölzer und rennt so mit offenen Augen in seinen Untergang...

Max Frisch entwarf sein "Lehrstück ohne Unterricht" zu einer Zeit, als die Schweiz den Blick von den Untaten des Zweiten Weltkriegs abwandte. Frischs Parabel bleibt dennoch brandaktuell in einer Zeit, in der sich Nationalismen mit dem schönsten Gewand der Ehrbarkeit schmücken, um den Scharen von "Bonhomme" ihre totalitären Tendenzen zu verkaufen.