Der Dachboden, der sich meist außerhalb des Dorfes befindet, gehört zu den vier Komponenten der traditionellen ländlichen Behausung.
Da der Dachboden die gleichen Anforderungen erfüllen muss wie der Speicher, d. h. er muss vor Feuchtigkeit und Nagetieren geschützt werden, ist er sehr ähnlich aufgebaut. Er ist mit ca. 3,5 x 3,5 m recht klein. Der Keller dient ihm als steinerner Unterbau; jeder der vier Pfeiler wird von einem breiten runden Stein gekrönt, der Nagetieren den Zugang verwehrt; die horizontalen Bohlen sind fein ausgeführt und gut verfugt.
Hier wurden Getreide, Brot (auf einem Brett mit Bügeln, um Schimmel zu vermeiden), Mehl und Trockenfleisch gelagert. Ausserdem wurden hier wertvolle Gegenstände, festliche Kleidung und Archivmaterial aufbewahrt, das sicherer war als in der Scheune (Brände). Er ist sozusagen der "Tresor" der Bauernfamilie. Daher ist der Dachboden mit sehr stabilen Türen mit ausgezeichneten Schlössern versehen. Oft wurde er zwischen mehreren Besitzern aufgeteilt (jeder hatte seine eigene Eingangstür). Der beobachtete Dachboden hatte zum Beispiel folgende Katasteraufteilung: Keller 1/3 - Erdgeschoss 1/3 - Obergeschoss 2 x 1/6. Im Erdgeschoss gab es nur eine Tür, was darauf hindeutet, dass es ursprünglich nur eine Eigentümerfamilie gab. Im Obergeschoss gibt es zwei Türen und somit eine Unterteilung in zwei Anteile.
Dieser viel bewunderte Dachboden hat einige bedauerliche Eingriffe erfahren: zu massive Kiele aus Mauerwerk, ein Blechdach, eine Südgalerie, die ihrer Brüstung aus brüniertem Holz beraubt wurde.